Agendabüro
In jedem Agendabezirk Wiens ist eine vom Verein Lokale Agenda 21 für Wien (durch eine Ausschreibung) beauftragte Organisation zuständig, den Lokalen Agenda 21-Prozess zu gestalten und zu managen. Das Agendabüro motiviert Menschen des Bezirks zur Mitarbeit und unterstützt sie bei der Projektentwicklung. Es vermittelt zwischen den AkteurInnen und sorgt für eine qualitätsvolle Zusammenarbeit. Im 3. Bezirk wird der Agenda-Prozess von Hans Emrich (Emrich Consulting ZT-GmbH) und Hermine Steinbach-Buchinger (Agentur Steinbach) begleitet. Das Agenabüro befindet sich in der Neulinggasse 34-36, 1030 Wien und ist am Montag von 10.00 bis 16.00 Uhr und am Donnerstag von 15.00 bis 19.00 Uhr sowie nach Vereinbarung geöffnet. MitarbeiterInnen des Agendabüros sind jederzeit unter buero@agenda-wien3.at sowie unter der Telefonnummer 01 718 08 35 oder 0699 / 10 75 41 83 sowie der Faxnummer 01 718 08 86 erreichbar.
Agendagruppe
Die aktiven BürgerInnen arbeiten in unterschiedlichen Formen zusammen. Dies gewährleistet, dass sie ihren Möglichkeiten und Bedürfnissen entsprechend mitarbeiten können. Die Agendagruppen stehen im Zentrum der Lokalen Agenda 21-Prozesse. In ihnen entwickeln engagierte Menschen Projekte zur Verbesserung ihres Lebensumfeldes und der nachhaltigen Entwicklung des Bezirks.
Basisdemokratie
Die Basisdemokratie ist eine Form der direkten Demokratie. Sie kommt in ihrer Konzeption im Gegensatz zur repräsentativen Demokratie ohne RepräsentantInnen aus, da alle relevanten Entscheidungen von den Betroffenen selbst abgestimmt werden.
Diversity
Diversity (engl. für Vielfältigkeit, Verschiedenheit oder Mannigfaltigkeit) bezieht sich auf die Vielfalt der Gesellschaft und ist ein moderner Gegenbegriff zu Diskriminierung, um antidiskriminierende Maßnahmen argumentativ zu bündeln. Wahrnehmbare Merkmale zwischen Verschiedenartigkeit und Gleichheit sind Geschlecht, Rasse, Alter, ethnische Herkunft, Behinderung, sexuelle Orientierung, aber auch Sprache, Bildung, Lifestyle und kulturelle Werte.
Gender-Mainstreaming
Der Begriff Gender Mainstreaming („Etablieren der Perspektiven sozialer Geschlechter“, „geschlechtersensible Folgenabschätzung“, „Integration der Gleichstellungsperspektive“, „durchgängige Gleichstellungsorientierung“) bezeichnet den Versuch, die Gleichstellung der Geschlechter auf allen gesellschaftlichen Ebenen durchzusetzen. Bekannt wurde Gender Mainstreaming insbesondere dadurch, dass der Amsterdamer Vertrag 1997/1999 das Konzept zum offiziellen Ziel der Gleichstellungspolitik der Europäischen Union machte. Gender Mainstreaming unterscheidet sich von expliziter Frauenpolitik dadurch, dass „beide“ Geschlechter gleichermaßen in die Konzeptgestaltung einbezogen werden sollen. Das Ziel wird in Österreich von weiten Teilen des politischen Spektrums anerkannt und unterstützt.
Jahr des interkulturellen Dialogs 2008
Das EU-Jahr des interkulturellen Dialogs 2008 ist eine europaweite Sensibilisierungs- und Kommunikationskampagne, die von allen Mitgliedstaaten gemeinsam mit der Europäischen Kommission und dem Europäischen Parlament durchgeführt wird. Ziel des Europäischen Jahres ist es, möglichst viele BürgerInnen – insbesondere junge Menschen – für die Bedeutung des interkulturellen Dialogs im Alltag und im Berufsleben zu sensibilisieren und deren Fähigkeiten zu stärken, sich in einem zunehmend komplexen kulturellen Umfeld erfolgreich zu bewegen. Zahlreiche Projekte und Veranstaltungen in ganz Österreich schaffen im Jahr 2008 Raum für Begegnungen zwischen Menschen aus verschiedenen Kulturen, um kulturelle Vielfalt als Bereicherung und Chance erlebbar zu machen, Differenzen konstruktiv zu reflektieren und um Integration sowie wechselseitiges Verständnis zu fördern.
Im Zeichen dieses interkulturellen Dialoges stand auch das Projekt Welt(en)reise.
Lokale Agenda 21
Ausgangspunkt für die „Lokale Agenda“ war die UN-Weltgipfelkonferenz für Umwelt und Entwicklung in Rio de Janeiro 1992. Dort wurde unter dem Begriff „Agenda 21“ (in 40 Kapiteln) ein Aktionsprogramm zur Sicherstellung einer gemeinsamen und zukunftsbeständigen Entwicklung für das 21. Jahrhundert von Regierungsvertretern aus 180 Staaten, darunter auch Österreich, unterzeichnet. Darin werden die Regierungen aufgefordert, nationale Programme im Sinne der Prinzipien der Zukunftsbeständigkeit/Nachhaltigkeit unter intensiver Einbeziehung der Öffentlichkeit zu entwerfen.
Im Kapitel 28 der „Agenda 21“ werden speziell die Städte und Gemeinden aufgefordert, mit den BürgerInnen gemeinsam ihr eigenständiges Programm (Lokale Agenda 21) in Richtung Lebensqualität und Nachhaltigkeit zu erarbeiten. Schließlich hat sich gerade in Europa, stark unterstützt durch die „Europäische Kampagne zukunftsbeständiger Städte und Gemeinden“ (deren Mitglied die Stadt Wien seit 1996 ist), auf der Grundlage der Charta von Aalborg, die Durchführung von Lokalen Agenda 21-Prozessen breit etabliert.
Nachbarschaftstag
Der Europäische Nachbarschaftstag ist eine Initiative, die Solidarität und den sozialen Zusammenhalt in unseren Städten fördert und seit 2003 länderübergreifend stattfindet. Die Idee ist einfach: mit Festen in der Nachbarschaft knüpfen die AnwohnerInnen neue Kontakte, pflegen bestehende, tauschen Erfahrungen aus und entwickeln Ideen für ein besseres Zusammenleben. Am 27. Mai 2008 haben am Fest der Nachbarn ca. 800 Städte und 7,5 Millionen Menschen in 26 europäischen Ländern teilgenommen. Erstmals nahm auch die Stadt Wien am europäischen Nachbarschaftstag für ein gutes und solidarisches Zusammenleben teil.
Die Lokale Agenda 21 Wien initiierte und organisierte mit ihren Agendabüros in Kooperation mit dem Verein Wiener Jugendzentren, dem Wiener Hilfswerk (Nachbarschaftszentren) und den Wiener Gebietsbetreuungen mit 66 Nachbarschaftsveranstaltungen eine bunte Vielfalt an Aktivitäten. Im 3. Bezirk wurde neben der Kulinarische Welt(en)reise ein Kasperltheater im Gemeindebau, Open House im Nachbarschaftszentrum sowie ein NachbarInnen-Stamm(buch)tisch der Gebietsbetreuung geboten.
Nachhaltigkeit
Nachhaltigkeit (Zukunftsbeständigkeit) bedeutet, bei der Erstellung von Programmen und der Umsetzung von Maßnahmen, in gleicher Weise ökonomische, ökologische und soziale Aspekte zu berücksichtigen. Dabei soll in besonderer Weise auf die lokalen Gegebenheiten und die Erhaltung bzw. Erhöhung der Vielfalt eingegangen werden.
Die Grundidee der nachhaltigen Entwicklung ist etwa im Brundtlandreport (WCED, 1987) definiert: „Nachhaltigkeit garantiert die Erfüllung der Bedürfnisse unserer Generation ohne die Chancen nachfolgender Generationen zu schmälern.“
Steuerungsgruppe
Die Steuerungsgruppe ist der Ort des Dialogs zwischen Politik und BürgerInnen zur Umsetzung der Agendaprojekte. Die wesentlichsten Aufgaben sind: Inhaltliche Schwerpunktsetzungen, Beratung über Agendaprojekte, inhaltliche und finanzielle Entscheidungen, Informationsaustausch und -weitergabe.
Verein der Lokalen Agenda 21 in Wien
Der Verein “Lokale Agenda 21 in Wien zur Förderung von BürgerInnenbeteiligungsprozessen” ist die Basis des Organisationsmodells für eine wienweite Lokale Agenda 21. Dieses wurde vom Wiener Gemeinderat im Mai 2002 beschlossen. Der Verein ist die zentrale Stelle der Koordination, des Managements und der Finanzierung der dezentral in den Wiener Gemeindebezirken durchgeführten Lokalen Agenda 21-Prozesse.